Eigentlich ist der Verein aber viel älter. Sehr viel älter sogar. Bereits 1352 wurde in Hofheim eine Schützenvereinigung gegründet. Damals allerdings weniger aus sportlichen Gründen. Die Stadt brauchte zur Verteidigung eine zuverlässige Gruppe von Männern, die auch mit Waffen umgehen konnten. Anfangs mit Armbrüsten, später mit Vorderladern. Aus einer Urkunde im Frankfurter Stadtarchiv geht hervor, dass die Hofheimer 1522 zu einem Schießen nach Frankfurt eingeladen wurden. Und in den ab 1636 überlieferten Bürgermeister-Rechnungen tauchen die Hofheimer Schützen auch immer wieder auf: Schießen war teuer; da gab es Unterstützung aus dem Rathaus. Auch der Straßenname „Am Schießberg“ erinnert an die einstige Übungsstätte.
Es gibt jedoch ein Problem: Weil sich ein Gründungsdatum nicht zweifelsfrei ermitteln lässt, zählt 1938, als der Verein wiedergegründet wurde, als das Geburtsjahr. Denn in den Jahren zuvor ruhte das Vereinsleben: Nach dem Ersten Weltkrieg war jeder Schießbetrieb in Deutschland verboten, da hatten die Schützenvereine keine Chance mehr. Die Freude in Hofheim währte jedoch nicht lange: Der Zweite Weltkrieg kam und danach wieder ein Waffenverbot. Erst Anfang der 50er Jahre ging es weiter. 1958 wurde der neue Schießstand im Floßwald eingeweiht, der dem Verein heute noch als Domizil dient.